Von Sophia Huber
Günzburg Draußen ist es windig und der Nebel hängt über Leinheim. Drinnen in der Backstube der Bäckerei Hurler weihnachtet es sogar schon ein bisschen. Es ist ein Montag Ende Oktober und die ersten Stollen wandern gleich in den Ofen. Gerade verpasst ihnen Bäckermeister Jörg Hurler noch die klassische Form. Es riecht nach getrockneten Aprikosen, Cranberrys, Mandeln und Marillenbrand. Um sechs Uhr morgens wurde bereits der Vorteig für den beliebten Aprikosenstollen gemacht, ab Mittwoch gibt es die ersten in der Auslage zum Kaufen.
1050 handgemachte Aprikosenstollen wurden im vergangenen Jahr von Anfang November bis Weihnachten zugunsten der Kartei der Not verkauft. Schon seit einigen Jahren hat es Tradition, dass Bäckermeister Jörg Hurler und sein Team einen Teil der Einnahmen aus dem Stollenverkauf an das Leserhilfswerk unserer Zeitung spenden. Wie in den Jahren zuvor sollen auch in dieser Saison wieder 1,50 Euro pro verkauftem Stollen für den guten Zweck sein.
Ein Aprikosenstollen wird dieses Jahr 10,80 Euro kosten, der Preis musste im Vergleich zum vergangenen Jahr um 80 Cent erhöht werden. Zwar haben sich die hohen Kosten für die Butter wieder einigermaßen eingependelt, erklärt Jörg Hurler, doch vor allem die Aprikosen seien dieses Jahr extrem teuer. Auch andere Früchte oder Nüsse sind im Preis gestiegen. Dennoch versuche er, die Preiserhöhungen moderat zu halten: „Wir wollen ja eine gute und gleichbleibende Qualität und nicht an den Rohstoffen sparen.“
Dass durch das Leserhilfswerk schnell und unbürokratisch geholfen wird und die Spenden ohne Abzug für Verwaltungskosten direkt in der Region bei denjenigen ankommen, die sie brauchen, sind für den Bäckermeister gute Gründe, die Aktion wieder durchzuführen. „Und gerade in der Weihnachtszeit hilft man doch gerne und gibt etwas zurück.“