Lange war unklar, ob und wie die rund 3500 Bedürftigen, die einen Berechtigungsausweis für die Tafel Augsburg haben, noch mit Lebensmitteln versorgt werden können. Einerseits war das Ansteckungsrisiko für die herkömmliche Verteilung an den sechs Ausgabestellen in der Stadt gerade für die oft älteren Ehrenamtlichen zu hoch. Andererseits gingen die Lebensmittelspenden stark zurück.
Nachdem die Stadt auf dem Messegelände mit geeigneten Räumen zum Packen von Lebensmitteltüten hilft, bei dem nun auch Ehrenamtliche über das Freiwilligenzentrum anpacken beim Herrichten für die Ausgabe fertiger Tüten oder Taschen, kann der Betrieb weitergehen. Dabei unterstützt jetzt die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, die Tafel Augsburg bei der Versorgung von Bedürftigen – und zwar auf zwei verschiedenen Wegen. Die zurückgehenden Warenspenden von Discountern und anderen Läden sollen durch ein Zukaufen von Lebensmitteln ausgeglichen werden.
Der Tafelvorsitzende, Fritz Schmidt, und seine Mitstreiter konnten sich über den Betrag von 5000 Euro freuen, den die Kartei der Not zur Verfügung gestellt hat. Das reicht für rund 500 zusätzliche fertige Taschen mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. „Da aber gerade Grundnahrungsmittel in größeren Mengen derzeit schwer zu beschaffen sind, hatten wir noch eine andere Idee“, sagt Arnd Hansen, Geschäftsführer des Leserhilfswerks, den zweiten Ansatz zur Hilfe. Über das Ellinor-Holland-Haus mit dem dortigen Tante-Emma-Laden besteht nämlich ein guter Kontakt zum Bildungsträger BIB in Augsburg. Gabriele Reglin, Geschäftsführerin beim Unternehmen BIB, hat spontan zugesagt, Grundnahrungsmittel zu beschaffen und diese mit eigenen Mitarbeitern gleich in ausgabefertige Tüten zu packen.
Die Kosten für diese Lebensmittel übernimmt das Hilfswerk Kartei der Not, sodass noch vor den Osterfeiertagen diese Tüten an die Tafel zur Ausgabe für weitere 500 Haushalte in Augsburg übergeben werden können. (AZ)